Soul Connection: Mehr als nur eine Award-Nominierung

Die 51. INHORGENTA ist zuende und auch die strahlenden Gewinner des INHORGENTA Award 2025 stehen fest. Binder Jewellery und Capolavoro konnten für ihre Einreichung die Trophäe zwar nicht mit nach Hause nehmen, doch in Wahrheit geht es bei der Kreation um viel mehr als einen Preis.

Seit acht Jahren ehrt die INHORGENTA mit dem INHORGENTA Award Designs aus der Schmuck- und Uhrenbranche und verhilft damit herausragenden Produkten zu mehr Aufmerksamkeit. Bei den vielen qualitativen Einreichungen aus der ganzen Welt hat es die Jury natürlich nicht leicht, einen Gewinner zu küren.

In der Kategorie „Fine Jewelry of the Year“ traten sogar vier statt der üblichen drei Finalisten das Rennen an. Mit von der Partie waren auch Binder Jewellery und Capolavoro mit dem Gemeinschaftsprojekt „Soul Connection“. Am Ende des Gala-Abends ging der INHORGENTA Award in der Fine-Jewelry-Liga an die Firma Gellner mit dem „Wave Ring“. Binder Jewellery und Capolavoro haben aber keinen Grund, sich als Verlierer zu sehen. Ganz im Gegenteil: Was die beiden Unternehmen gemeinsam geschaffen haben, hat das Potenzial beide auf sehr lange Sicht zu noch viel größeren Gewinnern zu machen.

Theresa Fritsch und Nick Binder sprechen im Interview auf der INHORGENTA 2025 über ihre Zusammenarbeit.

Innovationsgeist und Inspiration

In den Geschichten, die die Menschheit bewegen, werden die Protagonisten oft dann zu den Helden, wenn sie den Pfad verlassen, der schon von so vielen vor ihnen breitgetreten wurde und einen neuen Weg einschlagen. Was oft als Sturheit, Naivität oder jugendliches Ungestüm abgetan wird, erobert am Ende des Tages die Herzen, wendet Unheil ab und führt zu neuem Glück und Wohlstand. Dies sind die Geschichten, die wir lieben und die uns oft Hoffnung und Inspiration für unseres eigenes Tun mitgeben.

Man könnte wohl auch Theresa Fritsch von Capolavoro und Nick Binder von Binder Jewellery als jugendliche Helden eines fantastischen Schmuckmärchens betrachten, das sich auch im Rahmen der INHORGENTA entfaltet hat. Beide repräsentieren die nächste Generation deutscher Familienunternehmen in der Schmuckbranche, die frischen Wind mit sich bringt, Neues wagen und Grenzen der Gewohnheit durchbrechen: ein Mut und Entdeckergeist, von dem die Branche nur profitieren kann. 

Beginn einer blühenden Partnerschaft

Die INHORGENTA ist ein Ort vieler wertvoller Begegnungen, des Entdeckens und Entdecktwerdens, doch welches Potenzial hinter Branchen-Events wie in München steckt, zeigt auch die Geschichte der Entstehung von „Soul Connection“.

„Die Idee kam uns bei der letzten INHORGENTA Award Verleihung, als wir nebeneinander standen und überlegt haben, dass es eigentlich lustig wäre, wenn wir mal einen Award zusammen gewinnen würden“, beginnt Theresa Fritsch.

Nick Binder ergänzt: „Wir haben uns auch vor drei Jahren auf der INHORGENTA kennengelernt und dabei gemerkt, dass für beide Unternehmen das Familienumfeld eine große Rolle spielt und wir uns auf dieser Ebene super miteinander verstehen. Wir hatten beide das Gefühl, in einem ähnlichen Bereich unterwegs zu sein, aber gleichzeitig unterschiedlich genug, um unsere Expertise miteinander zu kombinieren und dadurch etwas noch viel Größeres entstehen zu lassen.“

Ein Spiel mit offenen Karten

So nahm das Schmuckmärchen seinen Lauf. Die ersten Gespräche zwischen Capolavoro und Binder Jewellery begannen vor einem weißen Blatt Papier und mit der grundsätzlichen Überlegung, welche Bereiche die Kernkompetenz beider Unternehmen am besten widerspiegeln. Für Capolavoro fiel die Wahl auf den Farbedelstein im Herzen, gepaart mit höchst präziser Goldschmiedekinst, während Binder Jewellery durch hochwertige Ketten mit stilvollem Design repräsentiert wird. Theresa Fritsch verrät: 

„Es hat sich relativ schnell herauskristallisiert, wer welchen Part übernimmt. Uns war auch klar, dass es eine Neuschöpfung sein muss, die beide Seiten noch nicht in ihrer Kollektion haben.“

Die Idee zur Brosche kam schließlich von Jasmin Bouquerot de Voligny, der Designerin von Binder Jewellery. Innovativ ist daran nicht nur das Verschmelzen zweier Stile, sondern die Multifunktionalität und Vielseitigkeit des Schmuckstücks. „Soul Connection“ kann als Gürtel- oder Kragenschmuck getragen werden. Der innere Teil mit Farbedelstein lässt sich entnehmen und als Ohrstecker verwenden.

Alle Details zu „Soul Connection“ lesen Sie hier.

Sechs Monate dauerte es von der ersten Idee bis zur Fertigstellung des Schmuckstücks – ein Glücksmoment für beide Unternehmen, dem viele Überlegungen vorausgingen. Theresa Fritsch erzählt:

„Die wahre Herausforderung lag darin, einheitliche Produktionsstandards zu schaffen. Recyceltes Gold und zertifizierte Farbsteine sind etwas, das unseren beiden Manufakturen sehr am Herzen liegt. Wir haben alle Karten auf offen auf den Tisch gelegt. Das gilt für die Manufaktur, für das Pricing und viele andere Faktoren, bei denen man überlegen muss, wie man letztendlich zusammen kommt.“

Brosche “Soul Connection” mit Farbedelstein-Design von Capolavoro und facettierten Ankerketten von Binder Jewellery.
Der innere Teil des Broschenelements kann entnommen und als Ohrring getragen werden.

Der Broschenteil von „Soul Connection“ wurde bei Capolavoro produziert und der Kettenteil bei Binder. Die Endmontage des Schmuckstücks fand in der Manufaktur am Ammersee statt. Probleme gab es dabei keine. „Das hat super funktioniert“, bekunden Nick Binder und Theresa Fritsch unisono während des Interviews. Die gute Chemie, die den kreativen Funken zündete und zum Erfolg des Gemeinschaftsprojekts beigetragen hat, ist deutlich spürbar. 

Gemeinsam voneinander Lernen

Ein anderes Schmuckunternehmen, das im Grunde zu den Mitbewerbern gehört, hinter die Kulissen schauen zu lassen, ist tatsächlich ein großer Vertrauensbeweis, der in der heutigen Schmuckbranche seinesgleichen sucht – und alles andere als selbstverständlich. 

Nick Binder berichtet: „Wir haben die Familie Fritsch in Mönsheim durch die Manufaktur geführt und im Gegenzug Capolavoro am Ammersee besucht. Dabei sind wir sehr offen und herzlich aufgenommen worden. Ich finde, es gibt so viele Möglichkeiten, zusammenzuarbeiten. Dabei kann man nur voneinander lernen – ohne sich gegenseitig ‘wehzutun’“.

In dieser Aussage liegt nicht nur ein Fazit der Kooperation, die Capolavoro und Binder Jewellery miteinander erlebt haben, sondern auch ein Hoffnungsschimmer für all jene, die die Schmuckbranche manchmal als misstrauisch, festgefahren und verunsichert erleben.

Die Botschaft hinter “Soul Connection”

Hinter “Soul Connection” steckt nicht nur der Innovationsgeist zweier engagierter Familienunternehmen, sondern auch die reine Freude am Schmuck, an der Entdeckung und eine frische, sprühende Inspiration, die zeigt, dass das Limit für Neuschöpfungen noch längst nicht erreicht ist. 

Die Auszeichnung mit dem INHORGENTA Award hätte daher auch mehr als einen Gewinn für ein gelungenes Design bedeutet. Es wäre die Anerkennung der Tatsache, dass Kreativität, Innovation und vertrauensvolle Zusammenarbeit wertvollen Eigenschaften sind, die die ganze Schmuckbranche voranbringen. Es bedeutet die Auszeichnung der Botschaft: gemeinsam sind wir stark.

“Schmuck ist ja auch immer ein Symbol. Ein Symbol der Verbindung zu sich selbst und zu der Verbindung mit jemand anderem. Diese Symbolik haben wir in unserem ganzen Prozess der Entwicklung von “Soul Connection” aufgenommen – mit der Verbindung zwischen zwei Manufakturen, die gemeinsam etwas kreieren, das einer alleine gar nicht geschafft hätte”, resümiert Nick Binder.

Die Geschichte vom traumhaften Schmuckstück, mit dem neue Wege beschritten, neue Türen geöffnet und neue Motivation für größeres geschaffen wird – sie ist tatsächlich gar kein Märchen, sondern Realität. “Soul Connection” mit einer limitierten Auflage von zehn Stücken war womöglich erst der Anfang. Der Grundstein für eine weitere, erfolgreiche Zusammenarbeit ist gelegt. Wir dürfen gespannt der Dinge harren, die da kommen.

Annegret Moser

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